Leitidee

QSR wurde im Jahr 2002 als gemeinsames Entwicklungsprojekt vom Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO), dem AOK-Bundesverband, den HELIOS Kliniken und dem Forschungs- und Entwicklungsinstitut für das Sozial- und Gesundheitswesen Sachsen-Anhalt initiiert und wird seit dem Jahr 2008 vom WIdO kontinuierlich weiterentwickelt. Ziel war es, für Deutschland ein aufwandsarmes Qualitätsmessverfahren auf der Basis von Routinedaten zu entwickeln und zu etablieren, das sich an Ergebnisqualität orientiert.

Der zentrale Vorteil von QSR gegenüber traditionellen Qualitätssicherungsverfahren besteht darin, dass auch Ereignisse in die Qualitätsmessung einfließen, die im Therapieverlauf nach dem zu bewertenden Krankenhausaufenthalt auftreten. Erstmals wird routinemäßig eine Langzeitbeobachtung möglich. Gleichzeitig wird zusätzlicher Dokumentationsaufwand vermieden, da auf administrative und Abrechnungsdaten zurückgegriffen wird, die ohnehin vorliegen. Routinedaten gelten inzwischen in der Qualitätsmessung in Deutschland als etabliert.

Relevante Unterschiede im Behandlungserfolg der Kliniken

QSR zeigt, dass zwischen den Kliniken relevante Qualitätsunterschiede bestehen. Beispielsweise lag zwischen 2019 und 2021 die Revisionsrate innerhalb eines Jahres nach dem Einsetzen eines künstlichen Hüftgelenks bei dem besten Viertel der Kliniken bei höchstens 1,4 Prozent, während sie bei dem Viertel der Kliniken mit den häufigsten Komplikationen mindestens 3,8 Prozent betrug.

Zielgruppen

Von besonderem Interesse sind valide Qualitätsinformationen sowohl für Patientinnen und Patienten als auch für Ärztinnen und Ärzte bei der Unterstützung zur Auswahl von Kliniken mit hoher Qualität. Sie sind aber auch wichtig für die Kliniken in der Verwendung im internen Qualitätsmanagement und nicht zuletzt für die Krankenkassen, um Qualitätsaspekte bei der Ausgestaltung von selektivvertraglichen Regelungen berücksichtigen zu können.